Familien-Pfad

für kleine Naturentdecker

Lust auf ein spannendes Natur-Abenteuer?

Mach dich auf die Reise und besuche den Familien-Pfad in Herchenhain im Vogelsberg. Er führt dich durch die kunterbunte Welt der Bergmähwiesen. Vor allem im Sommer blüht und summt es hier überall.

Weiter zu Teufelskralle, Haselmaus & Co

Hast du schon den blauen Schmetterling entdeckt? Das ist ein Bläuling. Er lebt in den Bergmähwiesen, wo er jederzeit leckeren Nektar und Pollen naschen kann.

Folge ihm auf den Familien-Pfad und entdecke auf 3,8 Kilometern, 70 Höhenmetern und ca. 1,5-2 Stunden Gehzeit dieses außergewöhnliche Zuhause von spannenden Pflanzen und Tieren wie der Teufelskralle und der Haselmaus.

Eingang: am Parkplatz Bergmähwiesen in der Rasthausstraße in Grebenhain-Herchenhain.

Lade die Route als gpx Datei auf dein Handy.

Finde Teufelskralle, Haselmaus & Co.

Am Familien-Pfad verstecken sich insgesamt 6 Aufsteller von Bewirtschafter, Tier- und Pflanzenarten. Finde sie und setze die farbig markierten Buchstaben zu einem Lösungswort zusammen. Trage das Lösungswort am Ende dieser Seite ein. 

Lerne die gefundenen Tiere und Pflanzen noch besser kennen! Hier findest du spannende Infos zu Türkenbundlilie, Haselmaus, Bewirtschafter, Rotes Höhenvieh, Teufelskralle und Feldlerche.

1. Türkenbundlilie

Verrückte Natur

Am Abend verströmen die Blüten der Türkenbundlilie einen starken Duft, der ähnlich riecht wie Zimt – ein Gewürz, das du bestimmt auch schon beim Backen von Weihnachtsplätzchen benutzt hast. Von dem leckeren Duft sollten sich Hunde und Katzen aber nicht verführen lassen, die hübschen Blumen sind für sie nämlich giftig!

Blütezeit: Juni bis Juli

Standort: wächst im Halbschatten am Rand von Wäldern und Wiesen

Schutzstatus: nicht gefährdet aber geschützt nach Bundesnaturschutzgesetz

Beschreibung:

  • Die Türkenbundlilie erkennst Du an ihren rosa oder roten Blüten mit vielen kleinen dunklen Punkten auf den Blättern.
  • Ihren Namen trägt sie, weil sich ihre Blüten beim Öffnen nach hinten biegen und wie kleine Turbane oder Kopftücher aussehen.
  • In Einzelfällen kann die Blume bis zu 2 Meter hoch wachsen. Das ist größer als die meisten Erwachsenen.
  • Die Türkenbundlilie ist die Wappenblume des Vogelsbergkreises und des Vereins für natur- und Lebensraum Vogelsberg e. V.

2. Haselmaus

Copyright: Björn Schulz

Verrückte Natur

Die Haselmaus kann ihre Krallen, genauso wie du deine Finger, alle einzeln bewegen. Dadurch kann sie besonders gut klettern und greifen und erklimmt so auch sehr glatte Baumstämme ohne Probleme.

Alter: bis 6 Jahre

Wohnort: in Mittelgebirgen, wie dem Vogelsberg, in den Alpen oder im Vorbergland; bauen ihre Nester in dichten Büschen, Hecken und Baumhöhlen

Schutzstatus: seltene und geschützte Art

Beschreibung:

  • Obwohl sie so aussieht, ist die Haselmaus eigentlich gar keine echte Maus. Sie gehört nämlich zur Nagetiergruppe der Bilche, auch „Schläfer“ genannt, zu denen auch der Siebenschläfer zählt.
  • Als „Schläfer“ machen sie im Winter einen langen Winterschlaf und verfallen auch im Sommer tagsüber in einen „Energiesparmodus“.
  • Erst in der Abenddämmerung werden sie aktiv und kommen aus ihren versteckten Nestern in dichten Haselsträuchern oder Baumhöhlen hervor. Dabei müssen sie aber vorsichtig sein, denn es lauern überall Feinde wie Eulen, Wildkatzen oder Marder.
  • Die Haselmaus ist ungefähr 8 Zentimeter lang, hat ein hellbraunes Fell und einen langen Schwanz, der ihr beim Balancieren hilft. Sie frisst am liebsten leckere Nüsse, Samen, Beeren, Insekten und Blätter.

3. Bewirtschafter

Verrückte Natur

Auf einer Bergmähwiese wird die Traktorfahrt gerne mal zur Achterbahn. Die Wiesen am Berg können sehr steil sein und es verstecken sich oft große Steinbrocken zwischen den hohen Gräsern, über die der Traktor drüber holpert. Bevor es Traktoren gab, wurden die Wiesen sehr aufwendig mit einer Sense gemäht.

Im Vogelsberg gibt es rund 750 Hektar Bergmähwiesen. Das ist mehr als die Hälfte aller hessischen Bergmähwiesen.

Ungefähr 1.400 Bewirtschafter im Vogelsberg kümmern sich bei ihrer Arbeit unter anderem auch um die Bergmähwiesen:

  • Ohne die Bewirtschafter gäbe es keine Bergmähwiesen. Würde man die Wiesen einfach wild wachsen lassen, dann würden hier keine Blumen und Kräuter sondern nur Hecken und Sträucher stehen. Denn die wachsen viel schneller und verdrängen kleinere Pflanzenarten, indem sie ihnen das Sonnenlicht wegnehmen.
  • Die Bewirtschafter wissen genau, wann sie die Wiesen mähen müssen. Sie warten bis die Blumen und Kräuter lange genug blühen, um sich zu vermehren. Dann können sie nach der Mahd wieder neu wachsen. 
  • Dadurch gibt es in den Bergmähwiesen besonders viele verschiedene Pflanzenarten und Tiere, die sich von den Blumen und Kräutern ernähren oder zwischen den Halmen verstecken können.
  • Das wertvolle Heu wird verkauft und an Tiere verfüttert. So landen die guten Nährstoffe auch in deiner Frühstücks-Milch.

4. Rotes Höhenvieh

Verrückte Natur

Wenn Rinder Pflanzen fressen, kommen auch die Samen der Pflanzen in das Tier, werden mit verdaut und landen am Ende mit dem Kuhfladen wieder auf der Wiese. So helfen die Rinder dabei, die Pflanzensamen an verschiedenen Stellen der Wiese zu verteilen. Und die Nährstoffe aus dem Kuhfladen lassen die Pflänzchen sogar noch besser wachsen.

Größe: Bullen werden bis zu 145 Zentimeter groß, vom Boden bis zum höchsten Punkt des Rückens und bis zu 950 Kilogramm schwer

Wohnort: in den Bergen

Schutzstatus: seltene und gefährdete Rinderrasse, die unter Schutz steht

Beschreibung:

  • Weidetiere wie das Rote Höhenvieh, Schafe und Ziegen sind echte Helden für die Blumen und Insekten der Bergmähwiesen im Vogelsberg.
  • Sie fressen die Blätter und junge Zweige von Büschen und genießen die köstlichen Gräser und Kräuter, die auf den Wiesen stehen. Dadurch verhindern sie, dass schnell wachsende Hecken und Sträucher die bunten Blumenwiesen zuwuchern.
  • Beim Laufen verteilen die Weidetiere die Samen der verschiedenen Pflanzenarten auf der ganzen Wiese, die dann an anderer Stelle neu wachsen können. So können die Wiesen auch im nächsten Jahr wieder herrlich bunt erblühen.
  • Das Rote Höhenvieh ist eine kräftige Rinderrasse, die sich auch bei kaltem Wetter und rauem Boden in den Bergen wohl fühlt. Du erkennst sie an ihrer rötlich braunen Farbe.

5. Teufelskralle

Verrückte Natur

Die Schwarze Teufelskralle wird auch „Schwarze Rapunzel“ genannt. Das hat aber nichts mit dem bekannten Märchen zu tun, sondern der Name „Rapunzel“ stammt von einer alten Bezeichnung für Feldsalat. 

Blütezeit: Mai bis Juni

Standort: feuchte Wiesen und Waldränder

Schutzstatus: Vorwarnliste

Beschreibung:

  • Der Name „Schwarze Teufelskralle“ kann einem fast schon Angst machen. Und wenn du dir den Blütenkopf aus der Nähe anschaust, kannst du die einzelnen lila bis schwarzen „Krallen“ auch sehr gut erkennen.
  • In Wirklichkeit gehört die Schwarze Teufelskralle aber zu den hübschen Glockenblumengewächsen. Ihre „Krallen“ sind eigentlich viele einzelne kleine Blüten, die zusammen wie ein ganzer Blütenkopf aussehen. So werden die Blüten besser von Insekten gesehen, die sich die Pollen holen und auf anderen Blumen verteilen.
  • Die Schwarze Teufelskralle ist eine typische Blume der Bergmähwiesen und muss unbedingt erhalten bleiben. Angenommen die Pflanze stirbt in Deutschland aus, dann wäre diese Blume auf der ganzen Welt in Gefahr.

6. Feldlerche

Verrückte Natur

Die Feldlerche kann ihre Stimme verändern und tut manchmal so, als ob sie ein anderer Vogel wäre. Dafür macht sie einfach deren Gesang nach. Überhaupt singt die Feldlerche sehr gerne und trällert im Flug bis zu 15 Minuten lang ganze Konzerte für ihre Wiesen-Freunde.

Größe/Alter:16-18 Zentimeter, bis 10 Jahre

Wohnort: offene Felder und Wiesen

Schutzstatus:gefährdet

Beschreibung:

  • Die Bergmähwiesen bieten mit ihren hohen Gräsern ein ideales Zuhause für die Feldlerche, die du an ihrer coolen Frisur gut erkennen kannst.
  • In den Wiesen findet sie vor allem im Sommer tausende Insekten – ihre Lieblingsspeise.
  • Hier können sie auch ihre Nester und Küken gut vor Nesträubern wie dem Fuchs oder Waschbär verstecken. Denn die Feldlerche baut ihre Nester nicht in den Bäumen, sondern auf dem Boden zwischen hohen Gräsern.
  • Ihre Eier legen die Vögel in den Monaten April bis Juli. Nach zwei Wochen schlüpfen kleine Küken heraus.
  • Werden die Wiesen zu oft oder zu früh gemäht, kann das zu einer Gefahr für die Vogelnester werden. Das gilt auch für giftige Pflanzenschutzmittel, die bei Bedarf in der Landwirtschaft genutzt werden. Sie sind nicht nur für die Vögel ungesund, sondern lassen auch Insekten verschwinden, die die Feldlerche als Futter braucht.
  • Die Bergmähwiesen werden erst spät im Juni und Juli das erste Mal gemäht und werden ohne Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet – perfekte Bedingungen für die Feldlerche.

Suchspiel

Du hast schon alle Aufsteller am Familien-Pfad gefunden? Dann trage hier das Lösungswort ein und erhalte eine kleine Überraschung zur Erinnerung an deinen Familienausflug.